unterwegs mit jed - tag 19 / trounson park - aroha island

TrounsonPark-ArohaIsland 170km
TrounsonPark-ArohaIsland 170km

 

 

Heute geht's in den nächsten kauri-park, hier soll der zweitälteste baum stehen, der öffentlich zugänglich ist [der allerälteste wird gerüchten zufolge vor der öffentlichkeit geschützt, es wird nicht bekannt gegeben, wo er steht - durchaus verständlich].

Über eine unasphaltierte strasse fahren wir zurück auf den SH12 [übrigens auch "Kauri Coast Highway" genannt, so sehr haben wir uns also gestern doch nicht vertan] und erreichen nach etwa 25 kilometern im Waipoua Forest einen naturpark, in dem verschiedene, unterschiedlich lange spazierwege zu besonderen kauris angeboten werden, bezeichnenderweise "Kauri Walks" genannt. Überraschung auf dem parkplatz: Hier werden parkgebühren erhoben, der platz ist bewacht. Anscheinend gab es ein paar autoeinbrüche, so dass man sich entschlossen hat, die touristen bzw. deren wagen zu bewachen. Für 2 NZD. Das sind umgerechnet 1,22 EUR. Pro tag. Was soll ich jetzt dazu sagen?

Von den sieben ausgewiesenen spazierwegen nehmen wir vier und sehen uns die Vier Schwestern sowie Tane Mahuta, Te Matua Ngahere und Yakas an. SEHR beeindruckend. Der größte ist 51m hoch, der dickste hat einen umfang von 16m. Anfangs sind die wege noch einfach, es geht auf breiten wegen auf einer ebene geradeaus und wieder zurück. Der weg zu Yakas ist dann allerdings ganz anders, hier geht es plötzlich auf schmalen wegen hoch und runter. Aber auch hin und wieder zurück. Unterwegs treffen wir immer wieder andere besucher, man grüßt sich sehr nett. Und wenn man sich zweimal trifft, grinst man besonders breit und/oder lässt einen spruch fallen. Wir schaffen es gerade noch, alle bäume, die wir sehen wollen, vor dem ansturm der schulhorden zu besuchen, die tauchen gerade im wald ab, als wir wieder raus kommen. Langsam bekommen wir hunger und gehen zurück zu Jed. Auf dem weg begegnet uns ein pärchen [geschätzt so um die 55+], das wir wie immer und wie alle freundlich grüßen - als antwort bekommen wir zwei mürrische gesichter und unfreundliches murmeln. Das sind wohl Deutsche ... ;)

Nach sandwich, instantkaffee und einem gruß an den parkplatzwächter machen wir uns auf den weg, weiter auf der Kauri-Küsten-Strasse. In Omapere taucht plötzlich eine riesige düne vor uns auf. Wir sind am Hokianga, ein delta, fluss, bucht, keine ahnung, auf jeden fall viel wasser. An dem geht es wenige kilometer entlang, dann biegen wir ab nach osten. In Waitangi wollen wir etwas "auf kultur machen" und uns das museum ansehen, das dort steht, wo einst zwischen Maori-Häuptlingen und Britischer Krone der vertrag über die gründung Neuseelands unterzeichnet wurde.

Gegenüber des gemauerten wohnhauses eines gewissen James Busby steht hier ein geschnitztes versammlungshaus der Maori, ausserdem wurde eine maorisiedlung nachgebaut und das zeremonienkriegsschiff aufgestellt. Und es gibt sandfliegen. Da wir eh' spät dran sind, [um 17.00 uhr ist hier feierabend] durchlaufen wir die gegend recht zügig, bekommen noch die letzten schritte eines haka vor dem versammlungshaus mit, machen natürlich viele fotos und besuchen kurz den museumsshop. Das ticket hätte zwar noch bis morgen gültigkeit, weil wir ja nachweislich erst so spät angekommen sind [das ist ja auch mal eine idee!], aber uns genügt das für's erste.

Jetzt müssen wir nur noch einen campingplatz finden. Hier gibt es einige, aber die sind uns schon wieder zu groß oder zu langweilig. Wir ziehen die Rankers App zu rate und entscheiden uns für den platz auf Aroha Island, einer halbinsel in der "Inselbucht". Das allein klingt ja schon verlockend. Noch verlockender klingt "ökologischer platz" und "ruhig". Wir kommen gegen sechs uhr an, fahren den sehr schmalen weg zur rezeption runter und dürfen uns einen stellplatz aussuchen. Wenn wir wollten, könnten wir nachts auf kiwi-suche gehen, man soll die vögel hier im dunklen beobachten können. Wollen wir aber nicht, erstens haben wir keine rote stirnlampe dabei [die braucht man, um die vögel nicht aufzuschrecken] und zweitens wollen wir schlafen. Es ist faszinierend, wie schnell wir uns auf den rhythmus "aufwachen bei sonnenaufgang, schlafen kurz nach sonnenuntergang" eingestellt haben. Sobald es dunkel wird, fallen uns die augen zu. Naja, irgendwie habe ich auch gar keine lust, mir das treiben anszuehen. Andersrum fände ich es jedenfalls nicht so witzig, wenn mir ein riesengroßer kiwi mit roter stirnlampe beim einkaufen zusehen würde.

31.03.15/ Kauri Coast - bay of islands

 

30.03.15/ Tapu - Trounson Park

 

01.04.15/ Aroha Island - Spirits Bay