Wir fahren weiter nach norden, Coromandel ist das ziel, da soll es SO schön sein.
Ab Tauranga wird aus dem bedeckten himmel ein 'heavy rain', es schüttet wieder wie aus eimern. Was wir zwischen den regentropfen jedoch erkennen können, sind jede menge oldtimer, hot rods etc., sogar einige offene cabrios, herrje...
Der regen lässt irgendwann nach, aber die autoschlange mit den oldtimern nicht, die reisst überhaupt nicht ab. Im Waihi wollen wir eigentlich rechts abbiegen, aber die schlange lässt uns keine
chance, wir schaffen es gerade mal geradeaus über die kreuzung und drehen dann um, um links abzubiegen - und wir sind nicht die einzigen mit dieser idee... Das gibt's doch gar nicht, wo kommen
die alle her? Und wo wollen sie alle hin? Heute ist sonntag, offensichtlich ist irgendwo ein treffen zuende gegangen. Die nächsten zehn kilometer geht das so weiter, lauter oldtimer,
hautpsächlich amis. Irgendwann bleiben wir auf einem parkplatz stehen und filmen das spektakel, das glaubt uns zuhause sonst kein mensch. Geschlagene 15 minuten rollt ein schmuckstück nach dem
anderen vorbei. Ganz langsam ebbt die flut ab, wir fahren völlig perplex weiter. Kurz vor Whangamata löst sich das rätsel anhand eines plakats: Der "Beach Hop" geht gerade zuende, ein
Rock'n'Roll-Festival [http://www.beachhop.co.nz/]. Es sieht wirklich so aus, als wäre halb neuseeland wieder auf dem heimweg; und wir können nun endlich die chicen autos von der fähre über
den Cook Strait einordnen :)
Inzwischen ist das wetter wieder umgeschlagen, es herrscht strahlender sonnenschein, weiße wolken hängen im stahlblauen himmel, davon kann ich gar nicht genug bekommen. Bestes wetter, um sich in Hahei die Cathedral Coves anzusehen, vielleicht haben wir sogar glück mit der ebbe? Nein. Selbst wenn wir nicht an der flut scheitern würden [würden wir, die erreicht um 16.00 ihren höhepunkt, also in etwa zwei stunden], scheitern wir heute an der parkgelegenheit. Auf dem recht kleinen parkplatz ist es proppenvoll, keine chance, Jed abzustellen. Dann eben nicht. Wir fahren wieder runter in den ort und suchen uns dort ein plätzchen. Sogar im schatten. Und um die ecke gibt es eis! Das erste speiseeis des jahres - und was für welches! Da wir uns zwischen den vielen sorten kaum entscheiden können, nehmen wir jeweils eineinhalb kugeln [ja, sowas gibt es hier]. Als das mädel hinter'm tresen die waffel auffüllt, kommen wir aus dem staunen nicht mehr raus. Die eiskugel für kinder hat einen durchmesser von ca. 7 cm. Da kommt dann nochmal die halbe kugel mit 4 cm durchmesser obendrauf. Ich fass' es nicht. Dass die pommesportionen an Deutschlands imbissbuden im ländervergleich eher mickrig sind, wussten wir ja, aber das eis hier ist echt der hammer! Wir müssen schnell essen, weil die wärme das eis mächtig schnell zum schmelzen bringt. Danach gehen wir zum strand und geniessen den anblick. Sollten wir doch noch hier bleiben? Müssen wir wirklich heute noch weiter? Das wäre ein schönes fleckchen erde für die 'altersruhezeit'. Aber im sommer ist es hier bestimmt unerträglich voll, wenn jetzt schon kein parkplatz mehr zu bekommen ist... ;)
Wir fahren dann doch wieder los, es geht auf dem SH25 an der küste entlang nach norden, dann diese einzige [größere] strasse nach westen, wir wollen in Coromandel auf den campingplatz. Auf dem
weg dahin "stolpern" wir über einen freesiter: An der Kuaotunu Wharekaho Road gelegen, direkt am meer, mit einem kleinen strand dabei - schön! Aber auch direkt an der strasse, ausserdem wollen
wir gern duschen - also suchen wir doch lieber den platz in Coromandel auf. Der ist aber wieder nichts für uns: Holiday Park, relativ groß, mit vielen gästen und gewusel. Och nöö. Die Rankers App
bietet einen kleinen platz in ca. 40 km und 45 min. fahrzeit an, der wäre doch 'was? Der weg dahin führt die küstenstrasse entlang, bei der göttergattes idee endgültig reift: Hier fahren wir
irgendwann nochmal mit dem motorrad lang! Ich hingegen mache nur noch ein paar fotos und packe die kamera dann weg, ich muss mich festhalten. Kurven über kurven auf einer engen strasse, links der
berg, rechts das meer. Mit'm moped hätte man entschieden mehr platz :)
In Tapu erwartet uns ein hübscher niedlicher campingplatz. Mit solarlicht, energiesparduschen, regenwasserklospülung, keiner da ausser uns, nicht mal der platzwart, der kommt erst am nächsten morgen. Wir dürfen uns bis dahin laut willkommensschild einen stellplatz aussuchen und uns wohlfühlen. Das tun wir. Hinter uns plätschert ein bach - den werde ich morgen mal zum baden ausprobieren.
29.03.15/ coromandel
28.03.15/ Lake Taupo - Maketu
30.03.15/ Tapu - Trounson Park